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Texas Roadtrip #3

Heute auf dem Plan: Zwei Tagesausflüge zu drei Zielen.

Fredericksburg

Ähnlich wie Castroville am Vortag, legt auch dieser kleine Ort viel Wert auf seine Siedlervergangenheit -diesmal aber eindeutig Deutsch geprägt. „Viel wert legen“ bedeutet hier aber auch, dass es sich hervorragend touristisch Ausbeuten lässt.
Der interessante Teil des Ortes ist quasi eine sehr (!) lange Straße, links und rechts mit hauptsächlich historische Gebäuden gesäumt, in denen bis auf wenige Ausnahmen Geschäfte und Gastronomie untergebracht sind. Auch wenn die bauliche Substanz eine wirkliche Geschichte zu erzählen hat, so hat der Rest natürlich einen faden Disneyland-Beigeschmack. Es fühlt sich einfach sehr konstruiert an.

Es war ganz nett, die Straße auf und ab zu laufen und sich alles mal anzuschauen. Bilder habe ich nicht wirklich gemacht, so interessant war es dann irgendwie doch nicht. Naja, zwei, weil der Name so dämlich ist:

So wie auf dem ersten Bild zieht sich das ca. zwei Kilometer durch den Ort, auf beiden Straßenseiten. Ich habe mir in einem Coffeeshop noch einen Kaffee geholt, danach sind wir weitergefahren.

New Braunfels

Zu diesem Ort habe ich eine kleine Geschichte: Braunfels (also das Original) liegt in Mittelhessen, unweit meines Heimatortes. Mein Onkel wohnt dort seit ich denken kann, demnach war ich dort natürlich sehr oft. In Braunfels gibt es ein Schloss aus dem 13. Jahrhundert, sitz der Grafen von Solms. Ich wusste von Miriams Erzählungen, dass es ein „New Braunfels“ gibt, weil sie mir oft vom Wasserpark dort erzählt hat. Details zum Schloss hatte ich aber keine, bei meiner Führung dort war ich höchstens 10 Jahre alt, demnach alles wieder vergessen.
Als wir dann 2017 Familienbesuch aus den USA hatten, wollten wir eine Schlossbesichtigung (irgendeine) ins Programm nehmen (was man eben so macht, als Tourist in Deutschland). Die Wahl fiel dann zufällig auf Braunfels. In der dortigen Führung erfuhr unser Besuch dann, dass New Braunfels vom Grafen aus Solms gegründet wurde, der in die USA ausgewandert ist. New Braunfels wiederum war natürlich bestens bekannt.

Jetzt schließt sich also der Kreis, weil ich mich auf den Weg nach New Braunfels gemacht habe. Die zufällig gewählte Parklücke (weißes Auto) zeigte dann direkt mit dem Finger auf das Offensichtliche:

Wer sich für die Geschichte interessiert, findet einen deutlicheren Bildausschnitt hier

Interessant finde ich die romantisierte Darstellung von Braunfels. Als ich das letzte mal nachgesehen habe, war die Lahn deutlich weiter weg…

Ansonsten gibt es in New Braunfels einen hübschen Ortskern mit historischen Gebäuden. Es ähnelt Fredericksburg grundsätzlich (macht ja auch Sinn), im Gegensatz zu diesem ist New Braunfels aber ein richtiger Ort, nicht nur eine Attraktion. Wir haben uns für schmales Geld in einer deutschen Bäckerei (Nein, die Backwaren sind nicht wirklich deutsch) ein bisschen gesüßte Teigwaren gekauft, sind eine Runde durch den Ort gelaufen und dann wieder ins Auto. Ich möchte an dieser Stelle nochmal daran erinnern, dass wir über 40°C hatten, deswegen fiel auch hier der Rundgang etwas kürzer aus, als das sonst so der Fall ist.

Schlitterbahn

Der legendäre Wasserpark. Legendär, da oft als bester Wasserpark der USA ausgezeichnet, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Legendär auch, weil Miriam hier in ihrer Kindheit und Jugend sehr oft war. Egal welchen Wasserpark wir besucht haben, alles musste einem Vergleich herhalten. Nun kam also der Tag der Wahrheit, ich konnte meine eigenen Erfahrungen machen.
Aufgrund der Hitzewelle kam mir so ein Spaßtag natürlich sehr gelegen. Ich finde Schwimmen ja so langweilig wie sonst nichts Zweites, ja, tatsächlich: Schwimmen ist für mich die langweiligste Freizeitbeschäftigung schlechthin. Ich gehe aber trotzdem gerne ins Schwimmbad o.ä., weil ich mich gerne im Wasser aufhalte und, äh, plansche. Ein Wasserpark ist da natürlich die Königsklasse der Planschunterhaltung.

Ich würde so gerne mehr Bilder zeigen, mein Telefon war aber die ganze Zeit im Spind. Es gibt also tatsächlich nur dieses eine Bild, wer mehr Impressionen braucht, dem sei die Webseite ans Herz gelegt.

Ich fand den Aufenthalt sehr cool, weil selbst die Attraktionen mit dem höchsten „Thrill-Level“ für mich als alten Freizeitpark-Angsthasen überhaupt kein Problem darstellten. Manche Adrenalinjunkies sind da vielleicht gelangweilt, ich fand das genau richtig und total nett. Es gibt eine Menge Abwechslung, die Wartezeiten waren meistens okay, Spaß hatte ich sowieso. Der ältere Park ist wunderschön angelegt (auch wenn man ihm das Alter ansieht) und fügt sich schön in die hügelige Landschaft rund um das natürliche Flussbett ein. Der neuere Parkteil (erreichbar via Shuttlebus in Badehose) ist dann eher so wie jeder andere Wasserpark, den man so kennt. Auch ganz nett, aber eben weniger Natur drumherum.

Gekostet hat der Spaß ca. 50 USD pro Person, was ich echt in Ordnung finde. Der Spind für 15 USD ist dann natürlich Halsabschneiderei, aber leider notwendig. Essen und Trinken im Park ist unverschämt teuer, außer man kauft vorher eine Art Flatrate dazu, dann geht es. Haben wir natürlich nicht, brauchen wir auch nicht wirklich. Essen raubt nur Zeit von der Uhr, in der ich Spaß haben könnte.
Es gibt einen Season-Pass für 94 USD, der für mich ein Pflichtkauf wäre, würde ich dort wohnen. Das sagt eigentlich alles aus.

Beim nächsten Mal geht es dann weiter nach Austin und nach Waco. Bis dahin!

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