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Latinoamérica!

Vor ungefähr einem Jahr entstand die Idee, doch noch mal ins Ausland „zu gehen“, so mit Arbeit und so weiter. Ich hatte ein Jahr zuvor aber erst die Stelle gewechselt und fühle mich an meinem neuen Arbeitsplatz grundsätzlich auch sehr wohl. Darüber hinaus habe ich noch ein paar andere Gründe, warum ich mir gerade keine dauerhafte Abwesenheit vorstellen kann. Auf der anderen Seite waren die letzten Jahre immer irgendwie geprägt von Arbeit und einer inneren Unruhe. Schöne Urlaube zwischendrin, klar, aber so richtig Zeit nehmen um mal wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen, ein bisschen nachzudenken und vor allem zu merken: Wer bin ich eigentlich? Nee, also das hatte ich schon länger nicht mehr. Es wurde Zeit.

Wohin jetzt?

Ich gebe zu, die Überschrift hat es ja schon direkt gespoilert. Außerdem habe ich es sowieso jedem erzählt. Wie es dazu kam? Ich liebe Europa, es ist toll und es macht Spaß, es ist so abwechslungsreich und bunt und es gibt so viel leckeres Essen und….naja, irgendwie ist es trotzdem noch immer Europa. Ich wäre auch gerne nach Vietnam, da braucht man mich nicht zwei mal fragen. Aber das kennt man eben auch. Und ist es bei einer Rückkehr noch so magisch wie beim ersten Mal? Entzaubert sich das „Fremde“, wenn es nicht mehr fremd ist? Das Essen wäre noch immer das beste Essen der Welt, keine Frage, aber darüber hinaus? Nun, ich werde es diesmal nicht herausfinden.

Für den Zeitraum von vier Monaten-und-ein-bisschen schien uns Lateinamerika eine gute Wahl zu sein. Ein bisschen eingrenzen muss man das dann aber doch noch, es sind schließlich eine ganze Menge Länder. Der Entscheidungsfindungsprozess folgte dann einer sturen Praktikabilität („Was lässt sich gut miteinander kombinieren“), dem Interesse („Was ist sehenswert?“) und natürlich auch dem Bauchgefühl („Was fühlt sich richtig an?“). Die Wahl fiel dann auf Ecuador, Peru, Bolivien und Chile. Vor allem die Wahl für Bolivien, mein expliziter Wunsch, scheint ein bisschen skurril: Ich habe mit Freunden so viel Spaß im virtuellen Bolivien gehabt, jetzt will ich da mal hin.

Planung, Vorbereitung, Bla

Ich halte mich mal kurz, so spannend ist das ja in der Regel nicht. Auf der Vorbereitungsliste standen:

  • Auffrischung der Impfungen/Gelbfieberimpfung
  • Digitale Kopien aller Dokumente anfertigen
  • Internationalen Führerschein beantragen (just in case)
  • Technikkram sortieren und ggf. etwas ersetzen
  • Wohnung in Ordnung bringen
  • Alles aufessen, was den Dezember nicht überstehen könnte und/oder im Kühlschrank/Tiefkühler ist
  • Jemanden für die Pflanzen organisieren
  • Auslandskrankenversicherung

Habe ich etwas vergessen? Mit Sicherheit. Macht aber nichts.

Der Abend vorher

Ich sitze jetzt hier und habe ganz viel Lust auf ganz viele Dinge -leider hat nichts davon mit der Reise zu tun. Der Rucksack, ich habe ihn immerhin schon mal hingestellt, ist gähnend leer. Außer ein paar Socken und Unterwäsche, welche ich lieblos auf das Bett geworfen habe, ist auch noch nicht viel passiert. Bis zum Flug sind es ja noch 23,5 21 Stunden. Bestimmt noch gute 16 Stunden, bis wir das Haus verlassen müssen. Und dann ist da ja auch noch etwas, was ich euch unbedingt erzählen muss. Aber das mache ich dann morgen, so wie den Rest…


Beitragsfoto von Ben Earwicker | Garrison Photography, Boise, ID

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