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Český Krumlov

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Wie fange ich an? Ich weiss es selbst noch nicht so genau.
Mein erster Eindruck als wir nach 3 Stunden Fahrt in Krumlov ankamen war ein „Oh mein Gott ist es schön hier!“. Der Eindruck blieb auch konsequent erhalten, wenn auch mit einer leichten Trübung. Aber alles von vorn…

Wir suchten unser Hostel auf, gleich am Eingang der Altstadt. Irgendjemand hat seinen Aufenthalt verlängert, deswegen wurden wir „upgegraded“ und bekamen das sogenannte Turmzimmer. Was sich erstmal famos anhört, entpuppte sich als zweischneidiges Schwert. Zwar war es irgendwie cool, in einem mehrere hundert Jahre alten Wachturm zu schlafen, aber die Einrichtung sah aus wie das bunte Allerlei der Sperrmüllkollektion.

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Die oberen beiden Fenster waren uns!

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Da es ansonsten aber recht sauber war, konnte ich drüber hinwegsehen und habe mir selbst die Coolness des Raumes schöngeredet. Richtig doof aber: Zum duschen musste man vom Turm herabsteigen, raus auf die (de facto) Straße und an der gesamten Terrasse des Restaurants entlang bis ins Hostel. Das war weder besonders kuschelig, noch intim oder bequem.

Am Nachmittag machten wir, nach einem sehr guten Mittagessen, die obligatorische kostenlose Stadtführung (ich stehe langsam auf Führungen, werde ich alt?) und erkundeten den Ort und das Schloss noch auf eigene Faust.

Für den nächsten Tag planten wir eine etwa 15km lange Kanufahrt auf der Moldau ein, das Wetter drohte uns aber einen Strich durch die Rechnung zu machen. Trotz regnerischer Vorhersage und einem verhangenen Dauerwolkentag blieb es die Tour über aber trocken. Ich war bisher nur auf Lahn und Weser mit dem Kanu unterwegs, dieser Abschnitt der Moldau schlug meine bisherigen Eindrücke aber um Längen. So ruhig, so einsam (ausserhalb der Siedlungen) und so schön anzusehen -ich fand das super.

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Die leichte Trübung übrigens, die kommt vom Tourismus und seinen Nebenwirkungen. Abends, wenn alle Reisegruppenbusse wieder weg sind, ist dieser Ort (Altstadt) faktisch tot. Dann wirkt der wundervolle historische Ort eher wie eine Filmkulisse denn wie eine echte Stadt.
Zu einer dritten Übernachtung kam es dann aber doch nicht, wir verlängerten nicht mehr und sparten uns somit die örtlichen Museen, damit wir weiter nach Kutna Hora fahren konnten. Das war eine gute Entscheidung, denn es regnete den.ganzen.folgenden
Tag.ohne.Unterlass.

Mein Fazit: Wer kann und will, sollte hier mal vorbeikommen. Die Gegend bietet viel zum Wandern, Mountainbiken, Kanufahren und Klettern, ist landschaftlich sehr schön gelegen und die Preise für Unterkunft und Freizeit sind absolut in Ordnung (Kanu 23 EUR/Boot, Doppelzimmer 25 pro Nacht, Fahrrad 10 EUR p.P./Tag). Die perfekte Mischung aus Aktivurlaubsort, Entspannungsurlaub, Kultur und Massentourismus 😉

Morgen dann Meldung aus Kutna Hora (Kuttenberg)!

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